5 die tanzende schlange

- Shakti und Shiva

 

Nach tantrischer Vorstellung liegt die göttliche Kraft, die jedem Menschen innewohnt, als Kundalini (Schlangenkraft) schlafend am unteren Ende der Wirbelsäule im Becken. Sie zu wecken und aufsteigen zu lassen, ist das Ziel des Yoga-Weges.

 

Der Körper lügt nicht, sagt das Sprichwort und verdeutlicht damit, dass der Körper unser Selbst spiegelt. Alle Erfahrungen, alle Gefühle, alle Lebensumstände manifestieren sich im Körper und hinterlassen Spuren. Mit der Shakti zu tanzen, meint, den Dialog mit dem Körper zu eröffnen, um sich selbst besser kennenzulernen und die physischen und psychischen Energien zu managen.

 

Adha Mukha Vishramasana (Bauchlage)

Shavasana (Rückenlage) bietet die Möglichkeit, sich zurückzulegen, Muskelspannung abzugeben sowie innere Bewusstseinszustände wahrzunehmen. Die Adha Mukha Vishramasana (Bauchlage) hilft, die emotionale Körpervorderseite in Berührung mit den heilenden Strömen der Erde wahrzunehmen. Sie dient als Übergang in den Flows und kann als Zwischenentspannung genutzt werden.

 

Die Berührung mit der Matte bereitet Sie für die Rückbeugen vor. Die Grundvoraussetzung für eine belastungsfreie, harmonische Rückbeuge ist die Fähigkeit, die Leisten vollständig zu strecken. Mit Blick nach unten entspannen Sie die vordere Oberschenkelmuskulatur und lassen die Leiste in die Matte sinken.

 

Variante Bhujanga-Parivartanasana (Variante Kobra gedreht)

Jedes Asana zeichnet sich durch das Bewusstwerden folgender Schlüsselelemente aus der harmonischen Aufrichtung, der axialen Ausrichtung, der Beweglichkeit, dem sinnvollen Bezug zur Schwerkraft und zu den Extremitäten, aber vor allem zur Wirbelsäule. Den Bewegungsspielraum der inneren Achse in alle Richtungen zu erweitern, ist ein wichtiger Beitrag, degenerativen Veränderungen vorzubeugen und den Energiefluss zu stimulieren.

 

Die Schlange symbolisiert schon in Urzeiten die göttliche Urkraft, wie Funde nachweisen. Gleichzeitig ist sie ein Symbol der Fruchtbarkeit und wie im Eva-Mythos des Christentums ein Zeichen der Verführung. Als windende Schlange steht sie als Zeichen für körperliche und geistige Heilkraft.

 

Variante Utthita Bhujangasana (Variante Kobra gestreckt)

Haben Sie alle Aufrichtungsdetails verinnerlicht, sind Sie bestens vorbereitet, in sinnvoller Weise ein Zusammenspiel der Muskulatur zu nutzen, um in dieser fordernden Haltung eine Offenheit im Herzen zu finden. Wieder schützen Sie dabei den unteren Rücken vor Überforderung und Kompression, indem Sie den vorderen, unteren Rippenbogen aktiv mit der Kraft Ihrer Bauchmuskeln zum Becken lenken.

 

Läuterung und Reinigung sind Ziele des Yoga-Weges, die die Chance beinhalten, sich neu zu orientieren, die Sichtweise der Dinge zu wandeln, sich von Meinungen zu trennen. Damit die Kobra wachsen kann, muss sie ihre Haut abstreifen. In der neuen Haut ist sie sensibel und muss sich neu orientieren. Aufgerichtet symbolisiert sie höchste Wachsamkeit.

 


 

 

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