5 das feuer der Lebensenergie

- das Feuer der Begeisterung

 

Tapas ist eine der Empfehlungen für ein angemessenes Verhalten, die der Weise Patanjali vorschlägt, um zum inneren Frieden zu gelangen. Tapas entspricht einem brennenden Enthusiasmus und einer angemessenen Disziplin.

 

Physiologische (körperliche) Unausgeglichenheit wird immer wieder verstärkt, weil in Bewegungsmustern häufig unbewusst kräftige Muskeln bevorzugt werden und schwächere vermehrt vernachlässigt. Asanas mechanisch einzunehmen würde diese Tendenzen verstärken. Ein achtsamer Prozess und ein stetiges Bemühen initiieren nach und nach ein Gleichgewicht im Körper.

 

Kapotasana (Taube)

Diese Haltung dehnt einen grossen Anteil der äusseren und inneren Muskulatur des Beckens. Die Folge von häufigem Sitzen oder mangelnder Beckenbeweglichkeit durch einen hohen Tonus der Muskulatur wird dabei oft intensiv spürbar.

 

Das Becken ist das Fundament des Oberkörpers und die schützende Schale vieler lebensnotwendiger Organe. Gemäss der Chakra-Lehre ist es der Ort der Lebensfreude und Kreativität. Eine bewusste Aufmerksamkeit, eine Mobilisation des Beckens wirkt ausgleichend auf die Energie des zweiten Chakras und kann Gefühle in Fluss bringen.

 

Variante Kapotasana (liegende Taube)

Eine Empfindung von Erdung entwickeln Sie, je besser Sie sich in Kapotasana (Taube) entspannen können. Lösen Sie eine überflüssige Beckenspannung, indem Sie sich mehr und mehr in die Haltung hineingeben. Nutzt das Becken den Widerstand, den der Boden bietet, entsteht eine Bewegungsfreiheit des Oberkörpers. Ein achtsames Verneigen und ein anmutiges Aufrichten sensibilisieren für die Energien des Herzens.

 

Loslassen - den Oberkörper über das Bein sinken zu lassen und sich der Schwerkraft anvertrauen ist eine Essenz dieser Haltung. Es ist wohltuend nicht alles im Griff haben zu müssen, sondern sich in Hingabe üben zu können. Dabei ausatmend alles loszulassen, leer zu werden, um Raum für Neues entstehen zu lassen und sich mit dem inneren Potenzial zu verbinden.

 

Variante Adha Mukha Shavasana (dreibeiniger Hund)

Diese symmetrische Haltung bietet viele Anhaltspunkte, eine körperliche Ausrichtung zu etablieren und einen Ort des Gleichgewichts zu finden. Der kraftvolle Stütz auf beiden Armen stärkt Arm- und Schultermuskulatur und schenkt gleichzeitig ein Gefühl von Durchsetzungskraft. Das Fortschreiten auf dem Yoga-Weg zeigt sich aber nicht nur in der korrekten Ausführung, sondern vielmehr in einem gelassenen, ruhigen Verweilen in der Haltung - einer Ruhe der Gedanken und Gefühle.

 

Durchhaltevermögen und Beharrlichkeit, das sind Grundvoraussetzungen, um die vielfachen positiven Wirkungen des Yoga erleben zu können. Den Körper zu stärken und zu vitalisieren ist aber nicht das vorrangige Ziel der Bemühungen. Vielmehr soll die Seele sich im Körper wohl fühlen. Je sensibler das Körpergefühl, umso mehr kann das Bewusstsein wachsen.

 

Unterstützung zur Asana-Vertiefung

In Kapotasana (Taube) erleichtern Yoga-Blöcke das Gleiten des gebeugten Beines nach vorn, unterstützen die Aufrichtung des Oberkörpers. Um das Becken auszubalancieren, können Sie das Becken des gebeugten Beines mit einem Kissen unterlegen.


 

 

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