5 Anregung und energetisierung

- "Ehre sei der Sonne" - Surya Namaskar (Sonnengruss)

 

Die Sonne wird in vielen Kulturen als Lebensspenderin oder göttliches Wesen verehrt. Sie schenkt Pflanzen, Tieren und Menschen das essenzielle Licht und die Wärme. Eine mentale Verbindung bahnt den Weg zur inneren Sonne, zu Güte und Dankbarkeit.

 

Dem Sonnengruss wird vor allem eine harmonisierende Wirkung zugeschrieben. Denn die fliessende Kombination aus Asanas im Stand und am Boden und das kontinuierliche Beugen und Strecken der Wirbelsäule, das Verschliessen und Weiten des Körpers sind so ausgewogen, dass es den Sattva-Zustand - das innere Gleichgewicht, die Besonnenheit - fördert.

 

Samasthiti (achtsame Standposition) *

Der Name der Haltung bedeutet "Achtsamkeit in allen Teilen (seiner Selbst)" und verdeutlicht die Intension dieses Asanas. Es fordert, bewusst aufrecht auf beiden Füssen zu stehen und die Kraft der Erde zu nutzen, um sich aufzurichten. Ein stabiles Fundament und ein fein abgestimmtes Gleichgewicht aller Strukturen ermöglichen eine mühelose, entspannte Ausrichtung der Wirbelsäule in die Länge und Weite.

 

Die exakte Ausrichtung des Körpers und das gleichzeitige wachsame, stille Erforschen der inneren Körperräume bilden das Fundament aller stehenden Asanas. Sie sind der ideale Weg zur spannungsfreien, ausgeglichenen und ökonomischen Körperhaltung im Alltag.

 

 

 

* Tadasana versus Samasthiti: was ist die korrekte Bezeichnung?

Tadasana (Bergposition) und Samasthiti (achtsame Standposition) werden häufig als Synonym verwendet. Was viele nicht wissen, ist, dass Samasthiti Tadasana impliziert. Aber egal wie man die Haltung nennt - es ist eines der wichtigsten Yoga-Asanas überhaupt. Wer die Ausrichtungsprinzipien in Tadasana verstanden hat, kann diese auf alle anderen Asanas übertragen. Achten Sie auf die Details und die Aufrichtung und erfahren Sie die Wirkung von Samasthiti - dem achtsamen Stand im Yoga.

 

Mit Blick auf die Wurzeln wird es ganz klar. Tadasana (tada = Berg / Asana = Körperstellung) heisst übersetzt Bergposition, während Samasthiti (sama = gleich / sthiti = etablieren, stehen) eine gleiche und stabile Haltung meint.

 

Uttanasana (Stehende Vorwärtsbeuge)

In dieser Vorwärtsbeuge des Oberkörpers über die Beine verbinden Sie sich über die Füsse und Hände mit der Erde. Das Asana ist eine Einladung, den Kopf bewusst hängen zu lassen, Nacken, Kiefer und Gesicht zu entspannen. Gewohntes, beispielsweise den Kopf stets tragen zu müssen, umzukehren, erfordert die Bereitschaft, loszulassen und offen sein für Neues.

 

Zur effektiven Dehnung der rückwärtigen Oberschenkel-muskulatur und zur Vorbeugung gegen die Überlastung des Rückens legen Sie sich aus dem Hüftgelenk nach vorne und beugen Ihre Knie so weit, bis Sie den Kontakt zwischen Bauch und Beinen wahrnehmen.

 

Variante Sprinter (auf dem Knie)

Um mühelos einen grossen Schritt auf dem Lebensweg nach vorn zu gehen, aber auch bei emotional oder physisch herausfordernden Situationen ist es hilfreich, sich der Kraft der Beine, der Beweglichkeit der Hüften und der Kompetenz, sich innerlich aufzurichten, bewusst zu sein. Aus einer stabilen Verbindung zur Erde eine angemessene Dynamik zu entwickeln, fördert Zuversicht und Selbstvertrauen.

 

Die Aufrichtung der Wirbelsäule steht in engem Zusammen-hang mit der Fähigkeit, das Hüftgelent zu strecken. Mit jeder Ausatmung lassen Sie die Leiste tiefer zum Boden sinken und entspannen alle Strukturen. Aktivieren Sie die Beine in entgegengesetzter Richtung, das gebeugte Bein strebt nach vornn, das gestreckte nach hinten.

 

Unterstützung zur Asana-Vertiefung

Die Unterlagerung der Hände durch Yoga-Blöcke unterstützt den Fluss beim Hinein- und Herausgleiten in die Haltung und die mühelose Aufrichtung.


 

 

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